Berichte zum Treffen bei Sahara-Willy in Giessen

     
 

Ich habe leider selber keine Fotos, aber diese Webseite hat welche...

Auf Bild 2 gleich der "lange Überhang" ;-)

 
     
  Quelle: Giessener Zeitung  
     
 

Mit dem Fahrrad durch die Wüste? Für Roland Strieker kein Problem. Mit schwerbepacktem Drahtesel erkundete er drei Wochen lang Oman. Bild:Gerstenberger

 

 

 
 

Staufenberg ist einmal im Jahr Mekka der Weltenbummler

STAUFENBERG (dge). Seit dreiundzwanzig Jahren schon treffen sich Globetrotter aus aller Herren Länder alljährlich in Staufenberg. Jetzt war es wieder so weit. Drei Tage lang konnte man im Industriegebiet Staufenberg Süd Unimogs, Hanomags und andere ganz individuell hergerichtete Reisemobile bewundern. Die Teilnehmer kommen aus der gesamten Bundesrepublik, dem westlichen und östlichen Ausland und zum Teil sogar auch aus den Vereinigten Staaten. Einige sind eigens zum dem Treffen angereist, für andere ist hier Zwischenstation, bevor sie ihre eigentliche Reise fortsetzen.
Veranstalter ist – wie auch in den Jahren zuvor – Willy Janssen, von seinen Freunden liebevoll „Sahara-Willy“ genannt. Der 77-Jährige bereist mit seiner Frau Marianne schon seit dreißig Jahren die Welt und war unter anderem in Europa, Afrika, Asien und Südamerika unterwegs. Wie er im Gespräch mit dem Anzeiger erzählte, sei er schon immer reiselustig gewesen. Seine erste Tour machte Janssen 1936 zusammen mit seinem Vater. Mit dem Fahrrad fuhren die beiden vom Niederrhein quer durch Deutschland und Polen bis Ostpreußen. Königsberg war das Ziel ihrer Reise. Der Rückweg führte sie mit dem Schiff bis nach Rügen und dann ging es mit dem Rad wieder nach Hause. Etwa neun Wochen dauerte diese Tour.

Nach dem Krieg schloss sich „Sahara-Willy“ einer Pfadfindertruppe an und unternahm im Rahmen eines deutsch-französischen Jugendaustausches 1949 eine vierwöchige Reise durch Deutschland. Dies sei recht abenteuerlich gewesen, da nicht immer Züge gefahren seien und man oft auf der Ladefläche von Latswagen mitreiste. Später wurden er und seine Pfadfinderfreunde nach Frankreich eingeladen. Hierzu mussten die Pässe zur Ausreise erst einmal beantragt und nach der Rückkehr wieder abgegeben werden.
Bei dieser Gelegenheit lernte Janssen einen französischen Offizier kennen, der ihn fragte, ob er nicht Lust hätte, mal nach Afrika zu reisen. Rund anderthalb Jahre später bot sich die Gelegenheit und er konnte einen Transport von Oranbis in den Niger begleiten. Wie Janssen erklärte, fing damit seine Reiselust so richtig an.

Das jährliche Treffen in Staufenberg bietet Globetrottern und Reiselustigen Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen, über ihre Oldtimer zu fachsimpeln oder einfach das Wochenende unter Gleichgesinnten zu genießen. In verschiedenen Diavorträgen werden Reiseberichte geboten. Unter anderem berichteten diesmal die Gießener Dr. Evelyn und Rolf Mischung über ihre Reise „Mit dem Oldtimer durch Libyen“. Aus Oftersheim in der Nähe von Heidelberg ist Roland Strieker angereist, der drei Wochen lang mit einem Freund per Fahrrad durch Oman getourt ist. Auch er wird über seine Erlebnisse einen Diavortrag halten.

Viele der Teilnehmer haben sich auf ihren Reisen kennen gelernt und nutzen das Wochenende auch, um diese Freundschaften zu pflegen. Wie Willy Janssen betonte, habe das Treffen keinen kommerziellen Hintergrund, vielmehr seien alle so etwas wie eine große Familie und jeder, der neu hinzukomme, sei sofort integriert. Rund 1500 bis 2000 Menschen mit etwa 600 Fahrzeugen waren an diesem Wochenendegekommen und natürlich ist die Organisation einer solchen Veranstaltung eine Riesenarbeit. „Nach dem Treffen brauchen meine Frau und ich erstmal eine Woche Ruhe“, erklärte Janssen augenzwinkernd, schließlich hätten die beiden während der Treffen maximal drei Stunden Schlaf pro Nacht. Besonders lobte er die hervorragende Zusammenarbeit mit der Stadt Staufenberg, allen voran Bauamt, Ordnungsamt und natürlich auch Bürgermeister Horst Münch. Nur durch deren tolle Unterstützung sei eine solche Veranstaltung wie das Globetrotter-Treffen überhaupt möglich.


 
 

Globetrotter machten Festplatz für zwei Tage zu ihrem Domizil

STAUFENBERG (cvg). Motorengedröhn und plötzlich jault ein Martinshorn auf dem großen Platz bei der Staufenberger Stadthalle auf: Was normalerweise eine Feuerwehr- oder Rettungsübung sein könnte, hatte am Wochenende bei Veranstalter Willy Janssen einen ganz anderen und vor allem gemächlichen Hintergrund. Fernreisende, Globetrotter aus aller Welt, unterwegs mit umgebauten Koffer- und Kastenwagen, Marke „Hanomag“, „MAN“ oder auch „IFA“, hatten ein paar Tage lang die Burgstadt zu ihrem Domizil gemacht. Ziel für ein Wochenende war eben der Festplatz vor der Stadthalle. Rund 562 geländetaugliche Fahrzeuge für den „Campingurlaub“ der etwas anderen Art verwandelten den Platz für zwei Tage in ein gigantisches Expeditionscamp. „Für rund 13 000 Mark kann man schon einsteigen“, verrät etwa Dirk Lange aus Moers. Mit etwas Bastlergeschick käme man schon zu einem robusten Vehikel.